Vor ein paar Tagen bekam ich eine beunruhigende Nachricht von meinem Road Captain, die mir wieder einmal bestätigte, dass Schutzkleidung einfach alles ist.
Meinen Road Captain lernte ich vor etlichen Jahren via Facebook kennen. Ich suchte jemanden, bei dem ich auf dem Motorrad mitfahren konnte. Wir quatschten eine Weile und es verlief sich im Sand. Einige Zeit später kamen wir wieder in Kontakt und beschlossen es jetzt endlich zu wagen. Das taten wir auch. Ich weiß nicht, wie viele tausende Kilometer wir seitdem zusammen runtergerockt haben. Es spielt auch keine Rolle. Die Erlebnisse mit ihm auf dem Motorrad waren einfach jedes Mal wieder berauschend. Dazu aber an einer anderen Stelle mehr.
Die Nachricht
Wie bereits erwähnt, bekam ich diese Nachricht. Sie bestand aus einem Foto und dem Satz »Ich habe heute doch keine Zeit.« Auf dem Foto abgebildet war er, offensichtlich in einem Krankenbett liegend, den Arm in einer Schlinge und von oben bis unten verkabelt. Mir rutschte das Herz in die Hose. Auf meine Frage was passiert sei, kam nur ein schnödes »Moppedunfall.«
So grundsätzlich liebe ich diesen Kerl ja schon. Wir sind im Lauf der Jahre wirklich gute Freunde geworden, aber er lässt sich einfach immer jeden Mist einzeln aus der Nase ziehen. So brauchte ich eine ganze Weile, bis ich über das vollständige Ausmaß des Unfallhergangs und seiner Verletzungen informiert war.
In Kürze: Er hatte mehr Glück als Verstand. Seine Schutzengel haben ganz massiv Überstunden geschoben. Bis auf eine verletzte Schulter und einige Schürfwunden kam er mit dem Schreck davon.
Schutzkleidung – so wichtig!
Wieder einmal mehr wurde ich darin bestätigt, wie immens wichtig Schutzkleidung ist. Ich kenne diesen Mann schon so lange und jeden Sommer aufs Neue diskutiere ich mit ihm, dass er bitte seine Motorradjacke anziehen soll. Ich verstehe grundsätzlich ja, dass es auf dem Motorrad wahnsinnig heiß werden kann. Niemand darf sich Biker schimpfen, wenn er nicht mindestens einmal in seinem Bikerleben im eigenen »Soich« gestanden hat und sich nichts sehnlicher wünschte, als eine kalte Dusche. Es wird unfassbar warm in der Klamotte, vor allem wenn der Verkehr nur zäh voran geht und man mehr im Stau steht, als fährt. Die Sonne knallt von oben, der heiße Motor strahlt die Hitze in Richtung der Beine ab, die Straße reflektiert ebenfalls und überall um einen herum befindet sich heißes Blech. Viele Motorradfahrer versuchen dann langsam über den Standstreifen den Stau zu umgehen. Nun neigt mein Road Captain dazu, die Jacke Zuhause oder im Topcase zu lassen, weil seine Konzentration unter der Hitze leidet (es ist ja grundsätzlich löblich, dass er sich um seine Konzentration sorgt, aber meiner Meinung nach sollte er das Motorrad dann stehen lassen). Bei diesem Unfall hat ihn das die Schultersehne gekostet. Zum Glück trug er einen vernünftigen Helm aus Fiberglas, der das Schlimmste am Kopf verhinderte.
Resümee
Ich habe Dir die Bilder vom Helm mitgebracht, die er mir zur Verfügung gestellt hat (Du findest sie am Ende des Beitrags). Du siehst sehr deutlich, dass der Helm im Bereich des Kinnteils in der Mitte durchgebrochen ist. Das Sunshield ist abgebrochen, die Abdeckung für den Schmutz- und Insektenfänger ist ebenfalls abgerissen. Das Blut am Helm stammt zum Glück nur vom Nasenbluten. Als ich den Helm sah, wurde mir ganz anders. Aber dieser Helm hat ihm den Schädel gerettet. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie der Kopf ausgesehen hätte, wenn das Material weniger gut gewesen wäre.
Darum bin ich jetzt nur noch bestärkter in meiner Ansicht: Auf dem Motorrad nur mit Schutzausrüstung! Wenn es zu heiß ist, dann bleibt der Bock stehen.
Kurze Empfehlung
Damit Du für Dich die perfekte Schutzkleidung zusammenstellen kannst, empfiehlt es sich, eine fundierte Beratung in einem der Fachgeschäfte wahrzunehmen. An dieser Stelle möchte ich Dir noch einmal meine Erfahrungen mit Reginas Motorradboutique nahe legen. Such Dir einen Verkäufer, der nicht nur verkaufen möchte (ja, diese gibt es!) und spare um Himmels Willen nicht am Helm!
Übrigens sitzt ein guter Helm dann, wenn er Dir die Wangen zusammendrückt und Du beim waagerechten nach vorne schieben des Helms deinen kleinen Finger in den entstandenen Spalt an der Stirn stecken kannst. Du kannst auch den Verkäufer darum bitten, einen Verrücktest zu machen. Dafür schaust Du stur gerade aus und versuchst Deinen Kopf gerade zu halten. Der Verkäufer versucht dann den Helm nach links oder rechts zu drehen. Geht das nur mit erheblichem Widerstand sitzt der Helm gut. Wichtig ist allerdings: Er darf nicht drücken.
Hattest Du auch schon mal einen schwereren Motorradunfall, bei dem Du um Deine Schutzengel mehr als einmal dankbar warst?
dLzG
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